Eine Baufinanzierung Umschuldung ist eine dauerhafte Überlegung. Insbesondere beim Hauskauf ohne Eigenkapital besteht eine lange Kredit- und Tilgungslaufzeit, während dieser Zeit können andere, lukrativere, Kreditmöglichkeiten entstehen. Ebenfalls kann es vorkommen, dass die Zinsbindung ausläuft und sich der Schuldner um einen neuen Kredit bemühen muss. Hierzu stehen zwei Türen offen, entweder eine Verlängerung bei der aktuellen Bank oder ein anderer Kreditgeber wird gefunden. Finanziell gesehen ist der zweite Weg meist die günstigere Möglichkeit, hierbei wird eine Baufinanzierung umgeschuldet.
Warum eine Umschuldung durchführen?
Von Jahr zu Jahr ändern sich die Zinssätze bei Banken, sodass in den kommenden Jahren eine Kreditaufnahme eventuell günstiger werden kann. Der aktuelle Kredit kann also später durch einen neuen und günstigeren Kredit abgelöst werden, diese Vorgehensweise wird „Umschuldung“ genannt. Informierte Verbraucher können durch die Tilgung und die Aufnahme eines neuen Darlehens Geld sparen, allerdings gibt es hier zahlreiche Ausnahmen, denn nicht jeder Kredit lässt sich Umschulden.
Wichtig ist es hierbei den Kreditvertrag sorgfältig zu lesen, bei Immobilienkrediten ist mein eine Kündigungszeit von sechs Monaten festgelegt. Ein weiterer Stolperstein kann der Anspruch von Banken auf „Vorfälligkeitsentschädigung“ sein, welcher vor dem zehnten Zinsbindungsjahr greift und als Entschädigung für Banken gedacht ist, die langfristig mit den Zinseinnahmen gerechnet haben.
Die Gebührenhöhe hierfür errechnet sich aus der Differenz des Zinssatzes, welcher aus dem Kreditvertrag entstammt und einer aktuellen Anlagenrendite. Hieran könnte eine Umschuldung scheitern, da die Vorfälligkeitsentschädigung recht hoch ausfällt. Ab dem zehnten Jahr allerdings, steht einer Umschuldung meist nichts mehr im Wege. Wer ein Haus oder eine Wohnung ohne Eigenkapital finanzieren möchte, hat in der Regel eine längere Kreditlaufzeit.
Lohnt sich dieses Vorhaben für mich?
Pauschal kann diese Frage nicht beantwortet werden, generell sind zwei Dinge wichtig: Zum einen, dass das jetzige Zinsniveau günstiger ist als das was gezahlt wird und zum anderen, dass der Vertrag eine Baufinanzierung Umschuldung zulässt. Prüfen Sie hierzu die restliche Kreditlaufzeit, sowie den vertraglich festgelegten Effektivzins. Wichtig ist ebenfalls, ob die kreditgebende Bank eine Sondertilgung erlaubt, ansonsten wird die oben beschriebene Vorfälligkeitsentschädigung den Kredit ablösen müssen. Dies bedeutet weitere Kosten, die eine Umschuldung eventuell weniger profitabel gestalten könnte. Suchen Sie sich eine Bank, die Ihnen den Kredit zu günstigeren Konditionen anbietet und berechnen Sie, ob sich eine Umschuldung lohnen würde.
Sprechen Sie mit Ihrer alten Bank über die Ablösung des Kredites, eventuell kommt die Bank Ihnen etwas entgegen und handelt einen neuen Vertrag mit Ihnen aus. Beachten Sie aber auch, dass Sie die Bank pünktlich schriftlich über die Baufinanzierung Umschuldung informieren. Bevor Sie Ihren Kredit kündigen, müssen mit einer neuen Bank einig sein, sonst könnte dies erhebliche Konsequenzen mit sich bringen. Der neuen Bank müssen Sie noch eine Ablösevollmacht erteilen, damit diese den Kredit umschulden kann.